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Von Christian Scheib, Susanna Niedermayr.

Im Nationalparadies

Musikszene Estland

Estnische Wonnen, deren Grenzen in der Selbstfindung und deren Export über Grenzen. Über die estnische Musikszene

Von Mitteleuropa aus heißt es: die drei baltischen Staaten. Je genauer aber der Blick wird, desto mehr wird klar: Nicht nur auf musikalischem Gebiet, aber auch auf diesem, lässt sich mindestens ebenso viel Unterscheidendes wie Gemeinsames finden. Dass die Abgrenzung gegenüber Lettland und Litauen – aber auch gemeinsam unternommene Aufbrüche – für die estnische Musik und deren Szenen nicht unbedeutend sind, davon wird noch die Rede sein. Erkki-Sven Tüür heißt zurzeit der Star unter den estnischen Komponisten. Diese Reportage sucht nach der nachgefolgten Komponistengeneration und deren verschiedenen Betätigungsfeldern. Zu den profundesten Anwärterinnen auf kommenden Ruhm zählt Helena Tulve. Sie ist eine der jungen, häufig lange musikalische Bögen entwerfenden Komponistinnen Estlands. Ihre Werke zeichnen sich besonders durch ein Mehr an produktiven inneren Widersprüchen und fragilen, heterophonen Balancen ab. Sieht man die von ihr verfügbaren Aufnahmen für Ensemble durch, stößt man immer wieder auf das NYYD Ensemble, dirigiert von Olari Elts. Womit man schon in einem der Zentren estnischer neuer Musik und vor allem Musikvermittlung angelangt ist. Und Olari Elts hat auch eine dezidierte Meinung zum estnischen, zeitgenössischen Musikleben; kurz und bündig: „Ein Komponist zu sein hier in Estland: Das ist quasi, als wäre man im Komponistenparadies.“


Das Nationalparadies

Selbstverständlich begann auch in Estland nach dem Ende seiner Existenz als Sowjetrepublik vieles neu. Aber paradoxerweise scheint sich hier doch auch ein Selbstverständnis fortzusetzen, das mit den legendären Komponierhäusern und Stipendien zu tun hat, die man zu sowjetischen Zeiten als akademisch ausgebildeter Komponist zugeteilt oder bewilligt bekam. Das Eigene aber, das musste tatsächlich erst gefunden und aufgebaut werden, betont Olari Elts: „Das Wichtigste war, dass die Musiker auch hier in Estland etwas auf dem Gebiet der neuen Musik machten. Deswegen haben wir als eine Gruppe von Freunden einfach gesagt, jetzt müssen wir was machen, dieses neue Musikleben entwickeln. So hat das angefangen und viele Jahre haben wir das einfach aus Lust gemacht und das hat auch Spaß gemacht. Das macht es jetzt noch immer, aber der Unterschied ist, dass es jetzt ein bisschen einfacher ist. Während der ersten fünf Jahre war das ziemlich schwer, alles zusammenzubringen, auch logistisch. Und jetzt: Wenn es in einem so wild kapitalistischen Land einen Bereich gibt, in dem es ein bisschen schwerer ist, Unterstützung zu finden, dann ist es natürlich die neue Musik.“

Mittlerweile gibt es ein beachtliches Netzwerk von unterstützenden und organisierenden Institutionen und Einrichtungen. Eesti Kontsert heißt jene riesige Musikorganisation, über die das meiste, das an Festivals und Ähnlichem auch für neue Musik getan wird, läuft – auch das NYYD Festival, ein Name, der nicht zuletzt durch das daraus hervorgegangene und von Olari Elts mitbegründete NYYD Ensemble international bekannt wurde. Eesti Kontsert organisiert und verteilt nicht nur, selbst die Errichtung neuer großer Konzerthallen in den größeren Städten – mittlerweile seltsamerweise sogar in St. Petersburg – zählt zu ihren Aufgaben. So viel Macht zur guten Absicht in einer Hand ergibt zwar beinahe ein Monopol, aber besser so als umgekehrt, sagt man sich, und mit Einrichtungen wie dem Eesti Kultuurifond, der sich aus Glückspielabgaben und Ähnlichem finanziert, wird ja auch versucht, weitere Standbeine aufzubauen.

An dieser Stelle eine kurze, eingeschobene Erinnerung an Vorläufer dieser Aufbrüche in paradiesisch klingende Zustände. Nochmals zehn Jahre früher, also späte siebziger Jahre: Erkki-Sven Tüür, mittlerweile Komponistenstar, war damals Keyboarder in seiner Progressive Rock Band, die es naturgemäß schon mal gar nicht leicht hatte, überhaupt ein adäquates Instrumentarium aufzutreiben. „Ich kam in Verbindung mit so einer Art christlichen Missionarsgruppe, die kamen mit Equipment nach Estland und ließen es hier. Heimgekehrt sind sie mit einem getürkten Equipment, auf dem einfach die Etikette von bekannten Marken draufgeklebt wurden. Sie mussten halt zeigen, dass sie mit ihrem Equipment wieder heimfuhren. Da sind sehr eigenartige Dinge passiert. Aber wir hatten damit Zugang zu den Instrumenten und waren überglücklich, dass wir sie verwenden konnten.“ Das waren tatsächlich seltsame und auch folgenschwere Missionarsleistungen, von denen Erkki-Sven Tüür hier erzählt.

Zurück in die Gegenwart: Ab welcher Grenze nationale Kunstförderung und damit verbunden auch nationales Musikselbstverständnis zu einem Hemmnis im Austausch mit der Welt wird, lässt sich schwer beantworten. Der 1976 geborene Komponist Timo Steiner ist da durchaus optimistisch und leidet offensichtlich gar nicht unter dem Druck der jüngeren estnischen Musikgeschichte: „Ich denke, die estnischen Leute sind sehr kosmopolitisch, auch Arvo Pärt. Veljo Tormis hat vielleicht einen estnischen Stil, aber alle Komponisten können die estnische Volksmusik benutzen, wenn sie wollen, nicht nur die estnischen. Kein Problem, wir sind sehr kosmopolitisch.“ Olari Elts hingegen könnte sich durchaus einen besser durchmischten Musikalltag vorstellen: „Ich meine, die Orchester spielen nur Esten, also die Leute, die hier immer gewohnt haben. Noch schlimmer ist es vielleicht nur in Armenien.“ Nach innen mag da zu viel Estnisches auf einmal wirken, nach außen hingegen kann es nicht genug sein, und das ist durchaus Teil einer staatlichen Strategie. „Ich denke, die Musik ist ein nicht so kleiner Exportartikel und die Leute haben das auch verstanden. Jetzt ist die Politik zwar mehr so eine Personality-Sache, aber Ende der achtziger und Anfang der neunziger Jahre war Politik wirklich eine Angelegenheit für die Intellektuellen und da waren auch Musiker im Parlament und das hat, glaube ich, ein bisschen geholfen.“ Geholfen hat der zeitgenössischen Musik in Estland und ihrer Rolle als Exportfaktor wahrscheinlich auch, dass der bekannteste Komponist des Landes eben nicht Mozart oder Strauß heißt, sondern Arvo Pärt. Auch für diese Aktivitäten sind natürlich Kriterien erforderlich. Ob es nun um den Exportartikel Musik geht oder um das Bespielen des renommierten NYYD Festivals: Die Grenze verläuft noch ziemlich genau zwischen akademisch und nicht-Akademisch.

So nah und doch so fern

Auf die Frage, ob sich das NYYD Festival, das derzeit wie gesagt noch durchweg akademisch anmutet, in Zukunft auch Musikern gegenüber öffnen wird, die keine akademische Ausbildung haben, meint Olari Elts, dass es diesbezüglich bereits Überlegungen gibt – nicht zuletzt deshalb, weil es sich hierbei ja auch ganz offensichtlich um einen internationalen Trend handeln würde und man möchte natürlich um nichts nachstehen. Aivar Tõnso ist der wohl umtriebigste Konzertveranstalter im so genannten experimentellen Underground und hat im Oktober 2003 sein bislang größtes Festival organisiert, das Hea Uus Heli Festival. Inhaltliche Überschneidungen würde es bereits jetzt geben, zumindest aus seiner Sicht heraus, so Aivar Tõnso, denn Thomas Köner beispielsweise, der beim NYYD Festival 2003 zu Gast war, hätte genauso gut auf seinem Festival auftreten können. Estland sei ein Komponisten-Paradies, diese Feststellung haben wir nicht nur von Olari Elts gehört. Aivar Tõnso zeigt jedoch die Kehrseite dieser Medaille auf: Musiker, die keine akademische Ausbildung genossen haben, sind von den paradiesischen Verhältnissen so gut wie gänzlich ausgeschlossen, und das, obwohl es auch in der Independent-Szene großes Interesse für die estnische neue Musik gibt. „Ich organisiere auch Konzerte und daher weiß ich, dass es für Musiker, die nicht im akademischen Umfeld verankert sind, unmöglich ist, mit ihrer Musik Geld zu verdienen. Diese Musiker sollten ihr Geld lieber mit irgendeiner anderen Tätigkeit verdienen und Musik als ihr Hobby betrachten. Für Musiker mit einer akademischen Ausbildung ist das anders. Der Staat hat es sich zur Aufgabe gemacht, die klassische und neue Musik zu unterstützen. Diese Musik soll Estland im Ausland repräsentieren. Die Grenzen werden hier aber sehr scharf gezogen. Wer keine akademische Ausbildung hat, hat eigentlich keine Chance auf staatliche Unterstützung. In der Literatur ist es umgekehrt. Meine Freunde, die Gedichte oder Geschichten schreiben, sagen, es ist gar nicht möglich, ‚underground’ zu bleiben – sobald man schreibt, wird man auch schon unterstützt.“

Nicht nur die Kulturförderung zeigt wenig Interesse an der estnischen Independent-Szene, auch das Publikum wendete sich in den letzten Jahren anderer Musik zu – vornehmlich jener aus dem Westen. Langsam, aber sicher würde nun aber ein vermehrtes Interesse an heimischer Musik spürbar, stellt Aivar Tõnso fest. „Bevor sich die Grenzen öffneten, war praktisch alles, was aus dem Westen kam, gut. Als dann Anfang der neunziger Jahre all die westlichen Stars plötzlich auch nach Estland kamen, man auch hier westliche Club-Musik hören konnte, verloren die Leute gänzlich das Interesse an der eigenen Musikszene. Aber ich glaube, nun hat das Publikum genug westliche DJs gesehen und festgestellt, dass nicht alle von ihnen so gut sind, wie ursprünglich angenommen. Es zeigt sich, dass mitunter estnische DJs und Musiker sogar besser sind. Ich glaube, einer der Gründe, warum ich begann, Konzerte zu organisieren, war, weil mir die Situation, in der sich unsere Musik befand, nicht gefiel.“

Aivar Tõnso macht auch selber Musik. In der Band Kismabande, die im Oktober 2003 auf dem von ihm ins Leben gerufenen Label „Ulmeplaadid Records" ihr Debüt-Album veröffentlichte, ist er für die Rhythmusstrukturen zuständig. Kismabande bewegen sich in ihrer Musik zwischen Spacerock, Jazz und Elektronik und generieren dabei einen Sound, der für die auf Ulmeplaadid präsentierte Musik typisch ist. „Es gibt in der Literatur ein Genre, das Science Fiction, Fantasy und Horror-Literatur miteinander verbindet, und wir haben ein Wort für dieses Genre: ulme – das ist kein literaturwissenschaftlicher Begriff, sondern ein umgangssprachlicher. Vor mir hat noch niemand diesen Begriff verwendet, um damit Musik zu bezeichnen, aber ich dachte, er passt gut. Die Musik, die ich präsentiere, könnte man ebenfalls Science Fiction nennen und sie hat auch mystische Elemente und Elemente, die an Fantasy-Literatur erinnern – also warum nicht dem Label den Namen Ulmeplaadid geben – plaadid heißt übersetzt Schallplatten.“ Auf den auf Ulmeplaadid erschienenen Compilations mit experimenteller Musik aus Estland findet sich unter anderem auch Pastacas, der vorwiegend auf kohvirecords veröffentlicht, jenes Independent-Label aus Estland, das in den letzten Jahren international wohl am meisten von sich reden machte. 2002 wurde Hannes Praks, das Mastermind hinter kohvirecords, sogar eingeladen, sein Label mit einem DJ-Set beim Sonar Festival in Barcelona zu präsentieren. „Ich versuche, mein Label auf dem internationalen Musikmarkt zu verankern. Ich weiß, Aivar arbeitet mehr daran, eine lokale Szene aufzubauen, und das halte ich natürlich auch für sehr wichtig. Letztendlich ist alles eine Frage des Konzepts. Ich persönlich denke, ich kann mehr für die estnische Musikszene tun, wenn ich international agiere. Aber natürlich braucht es auch Menschen wie Aivar.“

Bei dem Versuch, auf dem internationalen Musikmarkt Fuß zu fassen, weiß Praks sehr wohl um den Vorteil Bescheid, den ihm der gezielte Einsatz der Marke Estland beschert. „Es gibt viele Typen hier, die Drum and Bass und HipHop machen und dabei versuchen, so westlich wie nur irgendwie möglich zu erscheinen. Alle Titel sind in Englisch, der Musikstil ist ganz wie im Westen, selbst die Art, wie sie die Tracks auf einem Album aneinanderfügen. Aber im Endeffekt bleibt es meist bei einer müden Kopie. Wir versuchen statt dessen, einen typisch estnischen Sound herauszuarbeiten, und ich glaube, es gibt ihn auch. Er steckt in diesen Tracks. All die Musiker, die auf unserem Label veröffentlichen, mögen die Musik von Arvo Pärt und anderen estnischen Komponisten und sie sind beeinflusst von der estnischen Rockmusik aus den sechziger und siebziger Jahren und von den sowjetischen Zeichentrickfilmen, die wir alle in unserer Kindheit gesehen haben. Ihre Musik spiegelt all diese Eindrücke wider und, klar, das Etikett estnisch ist auch Teil unserer Marke.“ Die Musik von Pastacas, der mittlerweile übrigens in Finnland lebt, könnte man als Folk-Electronic bezeichnen, meint Hannes Praks – in jedem Fall sei dies durchweg estnischer Sound. Tief hängt die Wolkendecke auch in der Musik von Barbariz, mit ihm teilt sich Pastacas sein aktuelles auf kohvirecords erschienenes Album mit dem Titel Dehemardik Datis.

Während Hannes Praks versucht, sein Label kohvirecords auf dem westlichen Musikmarkt zu verankern und damit nicht zuletzt auch mehr Aufmerksamkeit für estnische Musik zu generieren, richtet Aivar Tõnso seit kurzem seinen Blick vermehrt gegen Osten. Während des Sowjetregimes gingen viele wichtige Impulse, auch in der neuen und experimentellen Musik, von Moskau und St. Petersburg aus. Mit der Erlangung der Unabhängigkeit Estlands, so Aivar Tõnso, schlossen sich jedoch die Grenzen zu Russland. „Plötzlich war es wirklich schwierig, nach Russland zu reisen. Man braucht ein Visum und, um dieses zu bekommen, eine Einladung. Irgendwie gingen die Kontakte im Laufe der Jahre verloren und ich glaube sogar, die Russen hier in Estland fühlen sich nun ein wenig isoliert. Aber natürlich interessiert es mich, was in Russland passiert. Das ist ein großes Land und ich bin mir sicher, dass dort viel interessante Musik produziert wird. Auch deshalb veranstalte ich gerne Konzerte und Festivals, weil das Möglichkeit bietet, mit Leuten aus den verschiedensten Regionen der Welt in Kontakt zu treten. Ich habe nun mit Musikern in Russland Kontakt aufgenommen und ich bin mir sicher, dass bei meinen zukünftigen Festivals auch immer russische Künstler vertreten sein werden.“ Im Rahmen des Hea Uus Heli Festivals ist unter anderem Alexei Borisov mit seinem Projekt Volga aufgetreten.

Auf den von Aivar Tõnso für sein Label Ulmeplaadid zusammengestellten Compilations finden sich unter anderem auch Romb und BF, zwei Musikgruppen aus dem Umfeld von MKDK Records, dem ältesten estnischen Independent-Label für Musik abseits des Mainstreams, das jedes Jahr gegen Ende des Sommers ebenfalls ein Festival veranstaltet. Romb, die mögen, was ihre Soundästhetik betrifft, vielleicht ein bisschen aus der Reihe tanzen, meint MKDK-Labelbetreiber Raul Keller, ihre Herangehensweise an Musik sei jedoch für die Gruppen auf seinem Label exemplarisch. Beinahe alle auf MKDK vertretenen Musiker und Musikgruppen würden ursprünglich aus der Rockszene kommen, hätten sich aber im Laufe der letzten Jahre immer mehr in Richtung Jazz-Rock und freie Improvisation bewegt. „Kunst hat sich schon immer in den unterschiedlichsten Formen manifestiert und auch CDs und Festivals sind Manifestationen von Kunst. Ich glaube, all diesen Manifestationen liegt diese spezielle Art von Energie zugrunde, die immer wieder neue Gestalt annimmt. Man kann eigentlich nicht sagen, von wo sie nun konkret ausgeht, sie entsteht immer aus der Interaktion mehrerer Leute. Ideen können von überall herkommen, sie sind einfach kollektive Energie, diese kann sich etwa zu einem neuen Projekt formen oder zu einer neuen Musikgruppe oder zu einem gemeinsamen Auftritt.“

Tallinns drei Schwestern

Das Projekt UNISON ist eine kreative Untersuchung der Beziehungen zwischen Menschen und dem sie umgebenden Umfeld mit Hilfe von Sound.“ Dieser Satz steht auf der auf MKDK erschienenen CD Segaja/Jammer, die im Anschluss an das Projekt UNISON entstanden ist. Projektinitiator Raul Keller beschreibt die Idee des Projektes: „Die Idee war es, Musiker zusammenzubringen, die aufgeschlossen und bereit zum Experiment sind, die Ideen zu einem vorgegebenen Thema entwickeln können. In diesem Fall war das Thema Radio. Die geladenen Musiker brachten also alle möglichen Klangobjekte, musizierten etwa mit alten Radios, und diese Improvisationen wurden auch unmittelbar ausgestrahlt.“ Und zwar mittels eines eigens für dieses Projekt von Raul Keller selbst gefertigten schwachen Mono UKW-Senders, der die musikalischen Performances rund um den Veranstaltungsort, eine aufgelassene Fabrik in Tallinn, sendete. „Radio hatte schon immer einen großen Einfluss auf mich, schon in meiner Kindheit. Da war dieses kleine interessante Kästchen, das die ganze Welt zu beinhalten schien. Und wahrscheinlich war es das Radio, dass mich zum ersten Mal mit Sound – also nicht mit Musik, sondern eben mit Sound – in Berührung brachte. Denn Radio bedeutet auch Rauschen, Frequenzen überlagern sich, verdrängen einander. Unter den Sowjets gab es rund um Tallinn drei Störsender, sie hießen die drei Schwestern und ihre Aufgabe war es, nicht-sowjetische Radiosendungen im Rauschen zu versenken.“

Tallinns drei Schwestern – ihnen widmete Raul Keller 2002 das Projekt UNISON, in dessen Rahmen er verschiedene Musiker einlud, sozusagen für das Radio zu musizieren. Ähnlich wie sich einzelne Radioprogramme am Übergang von einer Frequenz zur nächsten überlagern und schließlich verdrängen, sollten bei dem Project UNISON die verschiedenen Musikbeiträge im Radio aufeinandertreffen und miteinander konfrontiert werden. Die CD Project UNISON Segaja/Jammer dokumentiert die sphärisch anmutende Klanglandschaft, die sich dabei im und rund um das Fabriksgelände entfaltete. Auch in Aivar Tõnsos musikalischer Vergangenheit spielt das Radio eine tragende Rolle. Er hörte am liebsten die John Peel Session auf BBC Radio 1. „Manche sagten damals, würde ich diese Musik in guter Qualität hören, dann würde sie mir wahrscheinlich gar nicht mehr gefallen – denn die Sendequalität dieser Programme war wirklich schlecht. Im Sommer war es beinahe unmöglich, BBC Radio 1 zu empfangen. Im Winter ging es ein bisschen besser, aber auch dann waren im Hintergrund immer irgendwelche anderen Radioprogramme zu hören.“

Flucht oder Hingabe – Das Verhältnis der Komponisten zur starken lokalen Musiktradition

Ein behutsamer Balanceakt zwischen Irritation und Liebkosung scheinen jene elektronischen Klänge zu sein, die Margo Kõlar rund um diese charakteristische, litaneihaft Strophe um Strophe aneinanderreihende Stimme platziert hat. „Hier mischen sich elektronische Klänge mit alten Runen-Gesängen. Diese einstimmigen Gesänge, früher fast eine Art Kommunikationsmittel, sind sehr speziell für Estland und sie funktionieren noch immer.“ Der Komponist Margo Kõlar verbindet weit Auseinanderliegendes: Er ist verantwortlich für das elektronische Studio der Musikhochschule einerseits, ein Verehrer besonders alter Volksliedtraditionen andererseits. Singen, aber insbesondere gemeinsames Singen ist ja ein Fetisch, in Estland ebenso wie in den anderen beiden baltischen Ländern. Es wird mit mehr oder weniger alten Liedern gepflegt, in Größenordnungen von bis zu mehreren zehntausend als Chor und mehreren hunderttausend als Publikum. Patriotismus lässt sich mit gemeinsamem Singen natürlich besonders gut unterstützen und den Weg aus der Sowjetunion in die Unabhängigkeit nennt man im Baltikum darum gerne die Singende Revolution; nicht wenige Komponisten waren als solche daran auch beteiligt.

Es gibt aber auch ganz andere Motivationsgründe, sich mit alten Traditionen einzulassen. Als ihren Grund für die Verwendung volksmusikalischer Elemente gibt nämlich die junge Komponistin Mirjam Tally etwas ganz anderes an und spielt in ihrem Stück auch gleich selbst auf einer sechssaitigen Zither mit. „An den Volksmusikinstrumenten interessiert mich der eigenartige Klang. Ich hasse das Klavier; das ist soo verbraucht!“ Die Komponistin Helena Tulve hingegen hielt jahrelang Distanz zur Volksmusiktradition. „Ich nähere mich der lokalen estnischen Tradition ganz langsam. Das wurde von so vielen Komponisten gemacht, und von Veljo Tormis so gut, dass es schwierig ist, etwas Interessantes zu machen. Aber ich würde gerne.“ Ein kurzer fiktiver Dialog zwischen Altmeister Veljo Tormis und Helena Tulve zum Stichwort Schamanismus macht deutlich, dass Abgrenzung manchmal gut tut, wobei noch anzumerken ist, dass Tormis ganz bewusst immer abgelehnt hatte zu unterrichten, um eben nicht zum Epigonenproduzenten zu werden. „In diesen Liedern“, betont Tormis, „gibt es einen monotonen, suggestiven und ein wenig schamanistischen Grundton. Das hat mit der Aufführungspraxis zu tun: der Vorsänger und der Chor wechseln sich gegenseitig ab und dabei entsteht eine kontinuierliche, einzelne Partikel ständig wiederholende Gesangskette. Ich habe versucht, dieses Prinzip auch in meinen Werken zu verwenden, auch in meinen Volksliedbearbeitungen.“ Helena Tulve aber merkt an: „Als ich Studentin war, dachte ich, da gäbe es ein bisschen zu viel Schamanistisches und Repetitives, während ich immer am Linearen interessiert war, an Melodien, die weder in modalen noch in tonalen Systemen wirklich fixierbar sind. Ich bin beeinflusst vom gregorianischen Gesang, von verschiedenen arabischen und jüdischen Traditionen und den Sufi-Gesängen. Mich interessieren jene Prozesse, die die mündlichen Musik-Traditionen und ihre Komponisten gemeinsam haben.“

In Kompositionen wie dem 2002 fertig gestellten Trio lumineux/opaque verbindet Tulve sich aneinanderreibende, melodieartige Linien mit geballten Trillerattacken des Klaviers und gewinnt daraus die schon erwähnten weiten Spannungsbögen. „Wie wenn man Wasser von einem Glas in ein anderes schüttet: Man verändert den Energiezustand. In meiner Musik geht es um das Fließen von Energie, um Schwingungen und Nachglühen“, merkt Helena Tulve zu ihrem Komponieren noch an. Einmal muss auch in einer Reportage über aktuelle Musik in Estland das Thema Licht zu seinem Recht kommen. Jede Komponistengeneration muss beziehungsweise will da wieder von neuem durch, muss eigene Klangfarben entwickeln, um diese mysteriösen, langsamen Verschiebungen auch akustisch abbilden und transformieren zu können. Helena Tulve aber hat auch dazu einen sehr eigenständigen Zugang, der über das optische Phänomen hinausreicht: „Das nordische Licht ist sehr verschieden vom Licht im Süden, auch der Himmel. Wir haben eine enge Beziehung zum Licht beziehungsweise zur Abwesenheit von Licht. Im Winter, der für alle schwer ist, gibt es nur wenige Stunden Licht und das ist dunkel. Aber dieses Phänomen von Präsenz und Absenz fasziniert mich, nicht nur, was das Licht betrifft. Manchmal ist ja die Abwesenheit wirklich bemerkenswerter, oder anders gesagt, manchmal ist in der Absenz mehr Präsenz.“

Die zu kleine Nation

In Estland wohnen gerade mal 1,3 Millionen Menschen, stellt Olari Elts fest, davon sind weniger als eine Million Esten. „Das eigentliche Problem ist, dass Estland nicht genügend Leute hat, um als Staat zu existieren, und das spürt man auch im Musikleben. Viele wollen jetzt etwas organisieren, beispielsweise ein Ensemble gründen. Letztendlich sieht man aber bei jedem Konzert dieselben Musiker. Nach außen hin mag es so wirken, als ob es in Estland nun wirklich viele Ensembles und Orchester gibt, aber in Wirklichkeit existiert nur ein Orchester – weil ein und dieselben Musiker laufen von einem Orchester zum nächsten. Natürlich ist das eigentlich nicht so gut.“

In einem so kleinen Staat wie Estland zu leben, hat zwar den Vorteil, dass die Szene überschaubar ist und letztendlich jeder jeden kennt, es hat, wie eben von Olari Elts ausgeführt, jedoch auch seine Nachteile, weshalb man in jüngster Zeit unter anderem vermehrt den Kontakt mit den Nachbarn sucht. Bis jetzt habe man sich nämlich entgegen der durchweg noch immer recht populären Annahme im Westen, dass das Baltikum ein Kulturkreis sei, mehr mit Finnland verwandt gefühlt, als mit Litauen und Lettland – schon allein aufgrund der gemeinsamen sprachlichen Herkunft. „Ja, eigenartigerweise haben wir mehr Kontakte mit Finnland als mit den beiden anderen baltischen Staaten, aber die Situation entwickelt sich gerade. In den letzten Jahren haben die Kontakte zwischen Estland, Lettland und Litauen immer mehr zugenommen. Es gibt gemeinsame Komponisten-Workshops und auch die großen Neuen Musikfestivals, das NYYD Festival hier in Tallinn, das Gaida Festival in Vilnius und das letztes Jahr zum ersten Mal veranstaltete Arena-Festival in Riga, tauschen sich nun vermehrt aus. Das hat natürlich viele Vorteile. Man kann sich etwa die Reisekosten für einzelne Musikgruppen teilen. Aber es birgt auch die Gefahr in sich, dass in einigen Jahren das Programm dieser drei Festivals dasselbe sein wird.“

Olari Elts genießt sozusagen den direkten Vergleich, denn er ist unter anderem auch der Dirigent des lettischen Symphonieorchesters. Die Entwicklung der lettischen neuen Musikszene beobachtet Elts mit viel Aufmerksamkeit. Ein geballtes Engagement würde dort gerade zum Vorschein kommen. In den letzten Jahren wurden zahlreiche Ensembles gegründet, zum zweiten Mal fand im Oktober 2003 das Festival für Neue Musik Arena statt und seit 2002 hat Lettland nun auch sein eigenes Musikinformationszentrum, das sich eifrig um Kontakte nicht zuletzt auch mit Estland bemüht. Das geballte Engagement der neuen und experimentellen Musikszene in Lettland erinnert an die Aufbrüche in vielen anderen postkommunistischen Ländern Anfang der neunziger Jahre und dementsprechend erfrischend ist auch der Wind, der von Lettland ausgehend nun über das gesamte Baltikum weht. „Am Anfang ist diese Entwicklung immer sehr schnell und unglaublich interessant und in Lettland ist das gerade der Fall. Die Letten sind im Moment wie ein ‚super car’.“

Das kosmopolitische Pflänzchen

„Schon als wir mit dem Trio begannen, unterschieden sich unsere Stücke von Jazz-Standards, es war wie tabula rasa, wir interessierten uns für Polyrhythmik und für Arrangements.“ Das sagen die Mitglieder des Weekend Guitar Trio, das vielen in Estland als eine Art role model für ein Musizieren zwischen den Stilen und Stühlen gilt, und zwar auf sehr erfolgreiche Weise. Manchmal fragt man Komponistinnen wie Mirjam Tally nach Stücken, meist aber zeichnen entweder Trio als Kollektiv oder einzelne Mitglieder für ein Stück verantwortlich. Aber wer auch immer der Autor ist: Als das Gemeinsame hütet man einen anderen Schatz: „Wenn unsere Arrangements ein bisschen nach Steve Reich klingen und man denkt, da höre ich einen minimalistischen Einfluss, dann hat man Recht, den gibt es. Wenn unsere Musik nach Ambient klingt und man denkt an einen derartigen Einfluss, hat man auch Recht. Und selbst wenn man wegen manch heftiger Sounds an eine Progressive Rock Band denkt, dann hat man auch Recht, den gibt es. Uns geht es nicht um den einen Stil, sondern um einen einzigartigen Sound.“ Diesem Sound frönt das Trio in mehreren veröffentlichten CDs, manchmal aber auch in ungewöhnlichen Projekten wie jenem in der in der St. Nikolaus Kirche in Tallinn gemeinsam mit dem Chor Vox Clamantis. „Wir begannen die Aufführung mit Gitarren-Loops und die Sänger kamen langsam von der anderen Seite des Kirchenschiffs. Wir konnten einander gar nicht hören, nur das Publikum in der Mitte hörte beides. Da entstanden magische Momente.“

Stil ist also auch in Estland passé, Atmosphäre dafür angesagt: Beides scheint aber schon lange so gewesen zu sein und an dieser Vorgeschichte müssen sich die Jungen abarbeiten, wobei Erkki-Sven Tüür auch hier eine Art Vorbild zu sein scheint und darüber hinaus eine interessante Theorie anzubieten hat, warum oftmals nicht Stil, sondern Eklektizismus im Zentrum der kompositorischen Bemühungen stand, wenn er an seine Ausbildungsjahre zurückdenkt: „Es gab natürlich einen großen Mangel an Notenmaterial. Aber andererseits fanden wir an unserer Musikhochschule eine ausgezeichnete Situation vor, weil es dort einen sehr guten Dozenten gab, der viele Kontakte zu Menschen hatte, die im Ausland lebten. Und er hatte eine riesige Schallplattensammlung. Die nahm er mit und spielte uns im Unterricht Stockhausen, Nono, Ligeti, Xenakis, Boulez vor. Aber wir hatten eben nur sehr wenige Partituren, mit deren Hilfe wir die Musik wirklich analysieren konnten. Wir hatten also nur eine akustische Vorstellung vom dem, was sich so tat. Vielleicht ist das der Grund, warum moderne Kompositionstechniken in dieser Zeit von den Komponisten nicht wirklich angeeignet, sondern eher nachgemacht wurden, sie basierten nur auf dem Höreindruck und ich glaube, viele unserer Komponisten versuchten halt – sozusagen – das Rad immer wieder neu zu erfinden.“

Die heute junge Generation – also grob gesagt die in den siebziger Jahren geborenen Komponisten – Helena Tulve, Mirjam Tally, Timo Steiner, Jüri Reinvere beispielsweise – sind nun mit einer einzigartigen Situation konfrontiert: Nachdem während der vergangenen Jahre einige der wesentlichsten Vertreter der Generation vor ihnen überraschend verstorben sind, gab es unerwartet früh Aufgaben zu übernehmen. Als Helena Tulve beispielsweise an der Musikhochschule zu unterrichten begann, war sie noch nicht einmal 30 Jahre alt. Zugleich ging damit auch relativ plötzlich eine innere, emotionale Verbindung zu manch betont estnischer Tradition verloren. „Früher konnten wir vielleicht über das estnische Klangbild oder estnische Musik sprechen“, merkt Olari Elts an, „und man fand mehrere gemeinsame Details, den so genannten Eest-Rhythmus beispielsweise, oder anderes Nationales oder vom Volkslied Beeinflusstes. Aber jetzt hat wirklich jeder Komponist mehr seine eigene Sprache, wie beispielsweise Jüri Reinvere und vor allem Helena Tulve.“

Jüri Reinvere zählt zu den erfolgreichsten seiner Generation; seine Komposition loodekaar (Nordwestbogen) hat im Jahr 2000 einen Preis der Internationalen Komponistentribüne gewonnen. Er verbindet – ebenfalls oft interpretiert vom NYYD Ensemble unter Olari Elts – in seiner Musik ein musikalisches Hybrid aus einem fiktiven internationalen Standard einerseits und estnischem Klangfarbenschillern und Langsamkeitsvorlieben andererseits. Ein 2002 im Radiostudio von Tallinn und in Berlin angefertigtes elektroakustisches Werk mit dem Titel Luft-Wasser-Erde-Feuer-Luft führt klanglich in viel zerbrechlichere Gefilde. Oft knapp an der Hörbarkeit erkundet es innere Landschaften, um kurz vor Ende mit einer Art objet trouvé zu berühren, der Aufnahme einer Frau, die 1956 am offenen Grab ein karelischen Klagelied singt und schluchzt.

Reinvere und Tulve mögen für eine gewisse ungebrochene Gefühlsintensität stehen, Mirjam Tally hingegen bleibt einstweilen ihrem frechen Grundton treu: „Ich kenne meinen Stil gar nicht. Ich habe viele verschiedene Stile. Nur wenige meiner Werke entsprechen dieser klassischen Sprache der neuen Musik. Ich mische die Stile.“ Aufgebrochen wird also auch in Estland in alle möglichen Richtungen und für den Komponisten Timo Steiner ist das eindeutig eine Verbesserung von grau zu bunt. „Die junge estnische Musik hat die europäische Richtung gewählt und es sind die modernen Sachen, die sie auch suchen. Vor zehn Jahren war das Bild der Musik hier, na ja, sagen wir ein bisschen langweilig, inzwischen hat es gewonnen, es ist schon fast bunt.“

September 2003



Dieser Text entstand 2003 im Rahmen der Ö1 Sendereihe Zeit-Ton als ein Beitrag zur Ö1 Serie „nebenan. Erkundungen in Österreichs Nachbarschaft“ und findet sich in der Buch+2CD Box „Europäische Meridiane. Neue Musik Territorien. Reportagen aus Ländern im Umbruch“, erschienen im PFAU-Verlag als eine gemeinsame Produktion von ORF Radio Österreich 1, line_in:line_out und dem musikprotokoll im steirischen herbst.

Autoren:

Susanna Niedermayr wurde 1972 in Wien geboren. Studium der Bildenden Kunst und Politikwissenschaft in Wien. Von 1995 bis 2000 Mitglied der WochenKlausur. Seit 1996 Journalistin, Moderatorin und Webdesignerin für den ORF (Ö1, FM4), u. a. auch Moderatorin für das ORF-Kunstradio. Seit 2000 Redakteurin der Ö1 Sendereihe Zeit-Ton. Weiters Veröffentlichung von Texten in diversen Publikationen und Tätigkeit als Veranstalterin, Konsulentin und Kuratorin (2002 u. a.: Pleasure From Gdansk Till Dawn - Contemporary Experimental Music from Eastern Europe, kokuratierte Compilation-CD (gemeinsam mit Christian Scheib) für das Leonardo Music Journal/MIT; 2003 u. a.: Tourning Sounds – Warschau, New Europe:Meridiane – Wien Modern; 2004 u. a.: line_in@transart, line_in@GfZK Leipzig). 2002 Gründung von line_in:line_out. Publikation als Koautorin (gemeinsam mit Christian Scheib): Im Osten. Neue Musik Territorien in Europa., PFAU, 2002 (dt./eng.) und Europäische Meridiane. Neue Musik Territorien., PFAU, 2003 (dt./eng.). Lebt und arbeitet in Wien.

Christian Scheib, Musikredakteur in ORF / Österreich 1, Producer der Ö1-Sendereihe Zeit-Ton und seit 1995 Programmdirektor des musikprotokoll im steirischen herbst.
1993-96 Musik-Kurator im Auftrag des österreichischen Bundesministeriums für Kunst, seit 1994 mica-Vorstand; 1998 Gastdozent am Critical Studies Department des California Institute of the Arts; Lehrauftrag am Institut für Elektroakustik, experimentelle und angewandte Musik der Universität für Musik Wien; ausgewählte Publikationen: Herausgeber (mit Sabine Sanio) der Sammelbände das rauschen (Wolke 1995), Form – Luxus, Kalkül und Abstinenz (Pfau 1999), Bilder – Verbot und Verlangen in Kunst und Musik (Pfau 2000), und Übertragung - Transfer - Metapher. Kulturtechniken, ihre Visionen und Obsessionen (Kerber Verlag, 2004); Autor (mit Susanna Niedermayr) von European Meridians / In The East – New Music Territories. Reports from Changing Countries. (PFAU 2002/2004). Geboren 1961, lebt in Wien.


Artikel erschienen in: REPORT. Magazin für Kunst und Zivilgesellschaft in
Zentral- und Osteuropa,Jänner 2006
> Link: REPORT online > Link: Pfau Verlag- > Link: line_in:line_out- > Link:NYYD Ensemble- > Link: Estonian Music Festivals- > Link: estnisches Musikinformationszentrum- > Link: eestie Kontsert- > Link: KUMU ÖÖ - > Link: Ulmeplaadid Records- > Link: Estnische Musikakademie Talinn- > Link: MKDK Records- > Link: weekendguitartrio.com- > Link: kohvirecords-